Biografisches aufspüren

Der Mensch entwickelt in seiner Kindheit sowohl unter dem Einfluss seines Umfeldes als auch aus eigener „schöpferischer Kraft“ heraus bestimmte Strategien, um sich seinen Platz in der Welt zu erobern und dem Selbst einen Wert zu geben. Bereits in den ersten Lebensjahren bildet der Mensch eine Meinung über sich selbst, seine Mitmenschen und die Welt um ihn herum, um mit dem Leben zurechtzukommen. Dazu wendet jeder Einzelne individuelle, ihm geeignet scheinende Strategien, Methoden und Mittel an als Lebensplan. So „funktioniert“ jeder Einzelne auf seine Art und Weise – auch später als Erwachsener mit den unveränderten Denkmustern aus seiner Kindheit. Denn „erste Erfolge“ aufgrund dieser Überzeugungen führten dazu, das Verhalten zu verinnerlichen und regelmäßig anzuwenden – egal, ob das Umfeld es als nützlich oder störend empfand. Diese persönlichen Denk- und Verhaltensmuster ziehen sich wie ein „roter Faden“ durch das Leben. Sie sind einem nicht bewusst und steuern daher das Leben unbewusst und häufig in eine Richtung, die gar nicht (mehr) angestrebt wird.

Voraussetzung für eine bewusste (Um-)Gestaltung des Lebens ist, diese unbewussten Vorgänge zu erkennen. Erinnerte biografische Begebenheiten aus der Kindheit helfen, die eigenen – jedoch nicht mehr passenden – Denkmuster und daraus sich ergebende Verhaltensweisen zu verdeutlichen. „Störende“ und am Ziel vorbei führende Wirkungen können auf diese Weise entkräftet werden.